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Protagoras und der Relativismus als epistemische Tugend - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie 44.2 (Primat des Praktischen)
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Protagoras und der Relativismus als epistemische Tugend - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie 44.2 (Primat des Praktischen)
Dieser Text argumentiert, dass Protagoras’ Konzept von Lehre, im Unterschied zum platonischen Ideal verlustfreier Übertragung kognitiver Erkenntnis, nicht am Paradigma der axiomatischen Geometrie orientiert ist, sondern versucht, Tugend und Urteilskraft durch Prozesse der Abwägung, Einsicht, Nachahmung und Übung zu entwickeln. Entsprechend verbinden sich auch in seiner Epistemologie ein moderates Relativitätsbewusstsein mit der Präferenz für Theorienproliferation, ohne den Anspruch auf graduell bessere logoi aufzugeben. Protagoras’ Position lässt sich so gegenüber den Vorbehalten von Platon bis Boghossian als systematisch attraktive und tugendhafte epistemische Einstellung verstehen und verteidigen.
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