'Sophistische' versus 'demokratieaffine' rhetorische Strategien? Überlegungen am Beispiel Antiphons von Rhamnus aus althistorischer Perspektive - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie 44.2 (Primat des Praktischen)

'Sophistische' versus 'demokratieaffine' rhetorische Strategien? Überlegungen am Beispiel Antiphons von Rhamnus aus althistorischer Perspektive - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie 44.2 (Primat des Praktischen)

von: Karen Piepenbrink, Helmut Heit, Lars Leeten, Andreas Hetzel, Eva Schürmann, Harald Schwaetzer

frommann-holzboog Verlag AZP, 2019

ISBN: 9104402203000 , 24 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 24,00 EUR

Mehr zum Inhalt

'Sophistische' versus 'demokratieaffine' rhetorische Strategien? Überlegungen am Beispiel Antiphons von Rhamnus aus althistorischer Perspektive - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie 44.2 (Primat des Praktischen)


 

Über das Phänomen 'sophistischer' Rhetorik ist in der philosophischen wie der philologischen Forschung intensiv diskutiert worden. Der vorliegende Beitrag nähert sich der Thematik aus althistorischer Perspektive. Er fragt, inwieweit wir 'sophistische' rhetorische Strategien in tradierten öffentlich gehaltenen Reden identifizieren können, und vergleicht mögliche Indizien auf derartige Vorgehensweisen mit solchen rhetorischen Strategien, die aus Sicht der Zeitgenossen definitiv 'demokratieaffin' waren. Dabei geht es nicht um die Perzeption durch Philosophen wie Platon und Aristoteles, sondern um die Wahrnehmung seitens der breiten Öffentlichkeit im klassischen Athen. Als Beispiele für eine von den Athenern als 'sophistisch' etikettierte Rhetorik nimmt der Aufsatz die forensischen Reden Antiphons von Rhamnus in den Blick. Der Beitrag gelangt zu dem Resultat, dass eine Differenzierung rhetorischer Strategien dergestalt, wie sie von jenen Zeitgenossen insinuiert wird, nicht adäquat ist. Die Argumentationen Antiphons gehen über weite Strecken konform mit dem demokratischen Verständnis von angemessener Rede. Abweichungen von diesem sind nur zum Teil auf die Rezeption 'sophistischer' Philosopheme zurückzuführen und entsprechen auch nur partiell der verbreiteten Sophistenkritik.