Pseudoerzieherische Diskurspraxis. Platons Verständnis der Sophistik - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie 44.2 (Primat des Praktischen)

Pseudoerzieherische Diskurspraxis. Platons Verständnis der Sophistik - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie 44.2 (Primat des Praktischen)

von: Morton S. Thaning, Johan Gersel, Helmut Heit, Lars Leeten, Andreas Hetzel, Eva Schürmann, Harald Schwaetzer

frommann-holzboog Verlag AZP, 2019

ISBN: 9104402205000 , 24 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

Windows PC,Mac OSX Apple iPad, Android Tablet PC's

Preis: 24,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Pseudoerzieherische Diskurspraxis. Platons Verständnis der Sophistik - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie 44.2 (Primat des Praktischen)


 

Dieser Artikel zielt auf die Rekonstruktion der normativen Unterscheidung zwischen Sophistik und Dialektik, die Platon in seiner Behandlung der Sophistik entwickelt. Den Ausgangspunkt bildet die Beschreibung von Platons Verständnis von Sophistik als einer Geschicklichkeit der Überredung, die sich als wahrheitsorientiert ausgibt und ihren Adressaten zu gefallen weiß. Im Anschluss wird die Stringenz von Platons Argumentation verdeutlicht, indem seine Bestimmung der Sophistik zum Leitfaden für die Interpretation der Dialoge Protagoras und Gorgias gemacht wird. Gemeinsam liefern diese Dialoge ein wohlstrukturiertes Argument, das den Nutzen der sophistischen Kunst, trotz ihrer Effektivität als Machtmittel in den Institutionen der attischen Demokratie, in Frage stellt. Diese grundlegende Kritik der Sophistik unterscheidet sich von bestimmten irreführenden Vorurteilen gegenüber der Sophistik, die man ebenfalls in Platons Schriften findet und die durch die historische Forschung in Frage gestellt wurden. Daher ist die Kritik von bleibender Relevanz nicht nur für das Verständnis von Platons philosophischer Agenda, sondern auch für die Interpretation 'der Sophisten'. Der Artikel schließt mit Überlegungen zur Relevanz von Platons normativer Unterscheidung zwischen Sophistik und Dialektik für gegenwärtige Konzeptionen demokratischer Diskurskulturen und ihrer Legitimität.