Theorie und Praxis der transnationalen Zugehörigkeit – Hannah Arendt als Grenzgängerin zwischen Deutschland und den USA - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie 42.2 (Mobilität und Grenzen. Philosophie in einer globalisierten Welt)

Der Text greift transnationale Migrationsbewegungen in der globalisierten Welt als Frage nach den spezifischen Grenzen und Bewegungen der Philosophie auf. Von Interesse ist dabei insbesondere, inwiefern der Austausch von Philosophemen und Personen zwischen unterschiedlichen Nationalstaaten und Sprachräumen als besondere Form einer transnationalen Staatsbürgerschaft verstanden werden kann. Dieser Frage wird anhand der Rekonstruktion einiger Etappen und Wege von Hannah Arendts Denken über Zugehörigkeit zwischen dem deutschen und dem US-amerikanischen Sprachraum nachgegangen. Zunächst wird die Formulierung transnationaler Staatsbürgerschaft mit Blick auf die Zirkulation philosophischer Ideen erläutert. Das setzt ein Konzept des Philosophierens als soziale Praxis voraus, das in seinen Grundelementen geklärt wird. Der Aufsatz erkundet dann die Bedeutungsverschiebungen des Begriffes Zugehörigkeit anhand ausgewählter Texte von Hannah Arendt. Die Widersprüchlichkeit bzw. Uneindeutigkeit des Begriffes wird als Strategie zur Konstruktion transnationaler sozialer und theoretischer Räume reflektiert und im Rahmen des programmatischen Ansatzes der transnationalen Ideenzirkulation verortet.