Erscheinen – Verschwinden. Kann man mit Bildern Endlichkeit denken? Überlegungen zu Christian Boltanskis Arbeiten 'Menschlich' und 'Geist(er)' - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie 40.2-3 (Artikulationsformen des Denkens)

Erscheinen – Verschwinden. Kann man mit Bildern Endlichkeit denken? Überlegungen zu Christian Boltanskis Arbeiten 'Menschlich' und 'Geist(er)' - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie 40.2-3 (Artikulationsformen des Denkens)

von: Thomas Lange, Tilman Borsche

frommann-holzboog Verlag AZP, 2015

ISBN: 9104002209000 , 10 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

Windows PC,Mac OSX Apple iPad, Android Tablet PC's

Preis: 25,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Erscheinen – Verschwinden. Kann man mit Bildern Endlichkeit denken? Überlegungen zu Christian Boltanskis Arbeiten 'Menschlich' und 'Geist(er)' - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie 40.2-3 (Artikulationsformen des Denkens)


 

Christian Boltanski kehrt in den Arbeiten 'Menschlich' und 'Geist(er)' die Bewegung des Festhaltens, die Urbewegung der Herstellung eines photographischen Bildes um. Er verhindert so die Animation der Photographien durch die Erinnerung, indem er das Schwinden der Darstellung vor Augen stellt. Durch das Herausstellen des Verlierens des Bildes lässt Boltanski die Flüchtigkeit, die Kurzlebigkeit der Erinnerung und die unvorstellbare Größe des Vergessens erfahren. Jenseits ihrer Materialität dematerialisiert dieser besondere Gebrauch der Photographie selbst dasjenige Zeichen, den Index, der normalerweise der Photographie noch eigen ist. Der Aufsatz untersucht, wie Boltanski die mediale Funktion der Photographie nicht als in der Sichtbarmachung erzeugte Gegenwärtigkeit eines immer schon Vergangenen begreift, sondern im Entzug dieser Präsenz als Absenz herausstellt und damit mittels des Erinnerungsmediums par excellence auf die Fragilität der Erinnerung und des Gedächtnisses verweist: auf die Kürze des Nachlebens der vorausgegangenen Generationen, auf das namenlose Menschliche, auf das unvermeidliche Verschwinden – um Endlichkeit zu denken.