Bildungsprozesse: Zwischen Expertenwissen und Unergründlichkeit - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie: Heft 47.1/2022: Doppelaspektivität und Unergründlichkeit

Bildungsprozesse: Zwischen Expertenwissen und Unergründlichkeit - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie: Heft 47.1/2022: Doppelaspektivität und Unergründlichkeit

von: Thomas Dworschak, Andreas Hetzel, Eva Schürmann, Harald Schwaetzer

frommann-holzboog Verlag AZP, 2022

ISBN: 9104701206000 , 21 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

Windows PC,Mac OSX geeignet für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's

Preis: 21,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Bildungsprozesse: Zwischen Expertenwissen und Unergründlichkeit - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie: Heft 47.1/2022: Doppelaspektivität und Unergründlichkeit


 

Dieser Aufsatz widmet sich der Frage, wie Helmuth Plessner mit seinem politisch-anthropologischen Prinzip der „Verbindlichkeit des Unergründlichen“ skeptisch zu rationalisierungsorientierten Konzeptionen politischer Prozesse Stellung nimmt, ohne in eine dezisionistische Vorstellung zurückzufallen. Anschließend diskutiere ich die Parallelen zwischen diesem Diskurs des Politischen und verschiedenen Bildungskonzepten. Hier gehe ich auf eine in den letzten beiden Jahrzehnten wieder intensiv geführte Debatte ein, in der Bildung teils unter den Anspruch der Standardisierung und Professionalisierung gestellt wird, teils als persönlicher und kaum direkt beeinflussbarer Prozess gilt. Ich schlage vor, Plessners Unergründlichkeits-Konzeption im Hinblick auf die „Natur“ der individuellen Person auszubuchstabieren, um die Ambivalenzen jener Diskussion herauszustellen.

This essay is devoted to Plessner’s political-anthropological principle of “taking inscrutability as binding” insofar as this principle articulates a sceptical stance towards rationalizing conceptions of political processes without, however, falling back into decisionism. I discuss the parallels between the discourse on political agency and various conceptions of education: Many researchers and policymakers take education as a practice that calls for standardization and professionalization, while others have stressed that it concerns hardly controllable individual processes of learning and experiencing. I propose to spell out Plessner’s conception of “inscrutability” in terms of the “nature” of the individual person in order to highlight the ambivalent traits of the discourse on education.