Kunstmusik als Modell dialektischen Denkens. Anmerkungen zu einem Satz von Adorno - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie: Heft 47.2/2022

Kunstmusik als Modell dialektischen Denkens. Anmerkungen zu einem Satz von Adorno - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie: Heft 47.2/2022

von: Daniel Martin Feige, Andreas Hetzel, Eva Schürmann, Harald Schwaetzer

frommann-holzboog Verlag AZP, 2022

ISBN: 9104702206000 , 23 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 23,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Kunstmusik als Modell dialektischen Denkens. Anmerkungen zu einem Satz von Adorno - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie: Heft 47.2/2022


 

In seinen Beethoven-Fragmenten behauptet Adorno, dass Beethovens Musik wie die Philosophie Hegels sei, nur wahrer als diese. Der vorliegende Beitrag erläutert den Satz vor dem Hintergrund von Adornos Auffassung, dass Musik als Modell dialektischen Denkens begriffen werden kann. Das geschieht in zwei Teilen: Im ersten Teil wird ausgehend von Hegels Bestimmungen in der Phänomenologie des Geistes ein Begriff der Dialektik vorgeschlagen, indem drei verbreitete, aber falsche Erläuterungen von Dialektik in Form von Kommentaren korrigiert werden: Sie ist keine Methode des Denkens, ist keine Apologie des Bestehenden und arbeitete keine überhistorischen Fundamente des Denkens und Handelns heraus. Im zweiten Teil wird der betreffende Satz im Kontext von Adornos Ästhetik erläutert und die Frage nach dem Verhältnis von Musik und Philosophie gestellt, wobei gegenüber Adorno stärker der Zusammenhang der Künste betont wird und zugleich der Gedanke kritisiert wird, Musik sei das Paradigma der Künste.In his Beethoven Fragments, Adorno claims that Beethoven’s music is like Hegel’s philosophy, only truer than it. The paper explains this proposition against the background of Adorno’s view that music can be conceived of as a model of dialectical thought. This is done in two parts: In the first part, starting from Hegel’s considerations in the Phenomenology of Spirit, a concept of dialectic is proposed by critically commenting three common but erroneous characterizations of dialectic: It is shown that dialectic is not a method of thought, no apology of the existing, and neither does it work out suprahistorical foundations of thought and action. In the second part, the sentence in question is explained in the context of Adorno’s aesthetics, and the question of the relationship between music and philosophy is discussed. Compared to Adorno, the paper emphasizes the connection of the arts more strongly and at the same time criticizes the idea that music is the paradigm of the arts per se.