Piera Aulagnier – Das Piktogramm als Erweiterung von Freuds Metapsychologie - Jahrbuch der Psychoanalyse 76 (Mikroprozesse)

von: Eckhart Leiser, Angelika Ebrecht Laermann; Bernd Nissen; Claudia Thußbas; Uta Zeitzschel

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 2018

ISBN: 0009410076204 , 26 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Piera Aulagnier – Das Piktogramm als Erweiterung von Freuds Metapsychologie - Jahrbuch der Psychoanalyse 76 (Mikroprozesse)


 

In der französisch- und spanischsprachigen Welt gilt Piera Aulagnier als bedeutende Vertreterin einer innovativen Öffnung der Psychoanalyse, sowohl in klinischer als auch in theoretischer Hinsicht. Ihr klinischer Schwerpunkt war die Arbeit mit Psychotikern. Diese Patienten konfrontieren den Analytiker mit einem Riss zwischen einem vorgeblichen Wissen und dessen mangelnder Umsetzbarkeit in die Praxis. Das Scheitern der Analyse gegenüber der Psychose ist für Aulagnier ein Hinweis auf eine Phase vor der Bildung des Ichs, in die der Psychotiker zurückkehrt. Das Postulieren dieser Phase bedeutet nicht weniger als eine Erweiterung der Metapsychologie Freuds. Sie sieht dem Primärprozess Freuds einen sogenannten Originärprozess vorgelagert, dessen Schlüsselmerkmal das sogenannte Piktogramm ist. In diesem fallen repräsentierendes Sinnesorgan und repräsentiertes Objekt zusammen. Hier entsteht das Psychische aus dem Körperlichen in einem Akt der Selbsterzeugung oder ›Autopoiesis‹. Aulagnier geht diesem Akt minuziös auf der Ebene der jeweiligen Mikroprozesse nach. Auf die klinische Arbeit zurückbezogen liefert dieser Anspruch, das Psychische von Anfang an vom Körperlichen her zu denken, wichtige Ansatzpunkte zum Verständnis des psychosomatischen Geschehens.