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Der Einfluss der Kultur des deutschen Sprachraums auf Freuds Denken - Jahrbuch der Psychoanalyse 19
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Der Einfluss der Kultur des deutschen Sprachraums auf Freuds Denken - Jahrbuch der Psychoanalyse 19
Zusammenfassend können wir sagen, daß die Träume, die Freud zwischen 1895 und 1900 einer Selbstanalyse unterzogen hat, folgendes erkennen lassen: 1. Die Bindung Freuds an die deutsche Muttersprache und die Nutzung ihrer Besonderheiten zur Darstellung bestimmter, perverser polymorpher Kindheitsphantasien (vor allem Voyeurismus und Masochismus), 2. die Inanspruchnahme der lebenden Fremdsprachen (vor allem Englisch und Französisch), um die Teile unseres Selbst, die unserem Bewußtsein gegenwärtig und fremd zugleich sind, zu benennen, 3. der Gebrauch lateinischer und griechischer Wörter, mit deren Hilfe Freud eine der Erkenntnis des Unbewußten gemäße universale Wissenschaftssprache schafft. Die deutsche Kultur ist für Freud die Kultur, zu der er gehört, die Kultur des antiken Mittelmeerraumes aber ist für ihn die, auf die er verweist. Sie ermöglicht ihm die Befreiung aus der engen Bindung an die Mutter und die Entdeckung des Ödipuskomplexes. Der Psychoanalytiker braucht diese sprachliche und kulturelle Vielfalt, ist es doch sie, die seiner vorbewußten Aktivität die »Zwischengedanken« liefert.
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