Identifikationsschicksale. Beitrag zum 34. Kongreß der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung - Jahrbuch der Psychoanalyse 17

von: R. Horacio Etchegoyen, Hermann Beland, Friedrich-Wilhelm Eickhoff, Wolfgang Loch, Edeltrud Meisterma

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 1985

ISBN: 0009410017201 , 36 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

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Identifikationsschicksale. Beitrag zum 34. Kongreß der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung - Jahrbuch der Psychoanalyse 17


 

Mit einem grundlegenden historischen Ansatz versucht diese Arbeit, zu einem Verständnis von Identifikationsschicksalen sowie den Koordinaten des Narzißmus und der Objektbeziehungen zu gelangen. Als erstes wird das dialektische Paar primäre/sekundäre Identifizierung untersucht und mit der Hypothese des primären Narzißmus als zugehörige Deutungsmöglichkeit aufgestellt. Anschließend werden die komplexen Identifizierungsprozesse der Urszene betrachtet und die Bedeutung der Introjektion der ödipalen Eltern für die Bildung des Überichs betont. Zur Erklärung der Identifizierungen, die den psychischen Apparat organisieren, wird der Stellenwert, den der Ödipuskomplex einnimmt, erörtert sowie ein Vergleich des frühen Ödipuskomplexes mit der präödipalen Phase unternommen - zwei alternative Theorien, die unserer Meinung nach dieselben Phänomene zu deuten suchen. Die Bedeutung der strukturierenden Funktion von Introjektions- und Projektionsmechanismen wird in das Konzept der projektiven Identifikation aufgenommen, das dem genetischen Rahmen der Positionstheorie entstammt und das Postulat des primären Narzißmus in Frage stellt, wobei dieses Prinzip durch eines ersetzt wird, in dem die Objektbeziehung von Anfang an vorhanden ist, und das Ich und der Raum per definitionem existieren. Die Theorie der projektiven-introjektiven Identifikation ist ein äußerst wirksames Instrument zur Erklärung von Phänomenen, und sie erweist sich als höchst kontrastfähig in der klinischen Arbeit. Sie zwingt einen jedoch dazu, zu akzeptieren, daß sich die ersten Introjektionen radikal von den anderen unterscheiden. Man gelangt also zu dem Schluß, daß diese mit Trauer nichts zu tun haben, sondern eher mit primitiven Mechanismen, die die Subjekt-Objekt-Polarität in Frage stellen, und die im Grunde genommen dem Neid entspringen, wie der Autor glaubt. Es wird schließlich die Meinung vertreten, daß Neid und Libido Faktoren einer Dialektik sind, aus der die Objektbeziehung und die frühesten Identifizierungsprozesse vor dem Ödipuskomplex gleichzeitig hervorgehen.