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Was ist und wozu entsteht psychoanalytische Identität? - Jahrbuch der Psychoanalyse 15
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Was ist und wozu entsteht psychoanalytische Identität? - Jahrbuch der Psychoanalyse 15
Die Frage nach der analytischen Identität findet ihre Antwort in einem Paradox: Ein urtümlicher Gruppenprozeß von Identitätsbildung ist eingesetzt, um etwas Rationales zu ermöglichen und zu schützen, ein Stück kostbarer Empirie, das dynamisch unbewußte Psychische, gewonnen durch das Mittel des analytischen Prozesses, Freuds Realismus und Arbeitsweise. Und: Gäbe es die für die psychische Gesundheit des Kulturmenschen notwendige unbewußte Ichabwehr des dynamisch Unbewußten nicht, wäre unsere Identität als Analytiker ein so unergiebiges und unproblematisches Thema, wie die des Physikers oder Geographen. Weiter: Wenn Gruppenidentität und rationale analytische Erkenntnis denselben Wortlaut haben, aber die evolutionär-affektive Gruppenidentität dominiert, dann dominieren auch Zugehörigkeitsaffekte und Exkommunikation, Konservatismus und Theoriefeindlichkeit. Schließlich: Die kritische Bewußthaltung der Gruppenmentalität ist ein wichtiges Instrument der Arbeitsgruppe zur Gegensteuerung, vielleicht das einzig zuverlässige.
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