Zur Problematik des Narzissismus - Jahrbuch der Psychoanalyse 14

von: Erich Simenauer, Hermann Beland, Friedrich-Wilhelm Eickhoff, Wolfgang Loch, Edeltrud Meistermann-See

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 1982

ISBN: 0009410014203 , 41 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

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Zur Problematik des Narzissismus - Jahrbuch der Psychoanalyse 14


 

Der erste Teil dieser Arbeit stammt aus dem Jahre 1960 und handelt über die Metapsychologie des Narzissismus (N) entsprechend der Entwicklung der verschiedenen aufeinanderfolgenden Schritte von Freuds Formulierungen der Instinkttheorie. Diese sind mit Unklarheiten belastet, die durch die komplexen Beziehungen zwischen dieser und der späteren Strukturtheorie noch vermehrt werden. Die Hauptschwierigkeit hängt mit den Konzepten von Ich-Trieben und Selbsterhaltungstendenzen zusammen, da der in ihnen vorhandene Anteil von aggressiver Energie von Freud im N.-Begriff unberücksichtigt geblieben ist. Da die Aggression Teil unserer phylogenetischen Erbschaft ist, muß sie jedoch im primären N. enthalten sein. Die Bildung des Selbst wird mit dem Ziele diskutiert, aufzuzeigen, daß es der Bildung des Ich vorausgeht. Die Selbst-Repräsentation schließt bereits eine narzissistische Konstellation in sich ein. Es wird erörtert, daß das Frühe Selbst neben Es, Ich und Uberich die Dignität einer psychischen Instanz besitzt und eine psychische Organisation erkennen läßt. Aus semantischen Gründen erfordert das Frühe Selbst eine eigene Bezeichnung (Ipsum). N. wird als der normale und wesentliche Entwurf für die spätere Ich-Identität verstanden. Im Lichte dieser Ausführungen wird die Rolle des N. in der Wahl der Abwehrmechanismen, der Neurosenwahl und verschiedener anderer psychopathologischer Vorgänge deutlich gemacht. In einem zweiten Teil werden spätere Entwicklungen des N.-Konzepts, von 1960 bis 1981, erörtert und in den Rahmen weitergehender partikulärer Hypothesen, die gegenwärtig im Vordergrund stehen, inkorporiert. N. scheint ein fundamentales funktionales Prinzip in allen Entwürfen und Schemata des menschlichen Lebens abzugeben. In der klinischen Arbeit ist diese Konstellation jeweils in vollem Umfang nachzuweisen.