Das Motiv der Kästchenwahl - Jahrbuch der Psychoanalyse 13

von: Hans-Joachim Seemann, Hermann Beland, Friedrich-Wilhelm Eickhoff, Wolfgang Loch, Edeltrud Meisterman

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 1981

ISBN: 0009410013210 , 117 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

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Das Motiv der Kästchenwahl - Jahrbuch der Psychoanalyse 13


 

In einer Fallstudie werden die Reaktionen einer Analysandin auf eine Fernsehaufführung von Shakespeares »Der Kaufmann von Venedig« eingehend untersucht (Kap. II u. III). Eine passagere partielle Identifikation der Pat. Sonja mit einem bestimmten Aspekt Porzias, der weiblichen Hauptfigur der Komödie, ist Anlaß zu theoretischen Überlegungen zum Problem der normalen und »abnormen« Identifikation eines Zuschauers, Lesers usw. mit einer literarischen Gestalt (Kap. IV). Für eine solche Identifikation wird ein sog. »gemeinsamer unbewußter Konflikt« so wohl des Zuschauers als auch der betreffenden literarischen Gestalt vorausgesetzt (Kap. V). Nach einer theoretischen Untersuchung der Zusammenhänge zwischen Identifikation und Verstehen bzw. Mißverstehen des Fremdseelischen einer literarischen Gestalt (Kap. VI) wird der »gemeinsame unbewußte Konflikt« der Pat. und Porzias herausgearbeitet, verbunden mit einer psychoanalytisch orientierten Interpretation von Shakespeares Porzia (Kap. VII). Die »manifeste Oberfläche« dieser Figur, d. h. ihre literarische Form und Struktur, wird — wie die der Komödienform überhaupt — mit dem psychoanalytischen Begriff der manischen Abwehr analog gesetzt (Kap. VIII). Schließlich werden die aus den Reaktionen der Pat., vor allem aus ihrer Identifikation mit einem verborgenen Bedeutungsaspekt der Porzia erschlossenen Deutungen mit denjenigen Freuds aus dem Jahre 1913 verglichen und zu einer Ergänzung der Freudschen Deutung des Motivs der Kästchenwahl verwendet (Kap. X).