Die unorganisierte Krankheit - Jahrbuch der Psychoanalyse 13

von: H.-K. Knoepfel, Hermann Beland, Friedrich-Wilhelm Eickhoff, Wolfgang Loch, Edeltrud Meistermann-Seeg

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 1981

ISBN: 0009410013211 , 13 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

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Die unorganisierte Krankheit - Jahrbuch der Psychoanalyse 13


 

Viele Patienten eines Hausarztes lassen sich in kein klares, naturwissenschaftliches Krankheitsbild einordnen. Der Arzt fühlt sich zu immer neuen Abklärungen gedrängt, und auch das Krankenhaus kann wenig helfen. Entweder erhebt man einen Bagatellbefund zur Krankheit oder stellt eine Verlegenheitsdiagnose wie Nervosität, Neurasthenie, funktionelle Krankheit, Hypochondrie oder psychovegetative Störung. Die Mannigfaltigkeit dieser Zustandsbilder ist bekannt. Michael und Enid Balint begannen um 1950, mit Hausärzten in Gruppenseminaren die psychischen Aspekte der Allgemeinpraxis zu studieren. Sie nannten diese Krankheiten unorganisierte Krankheit. Die unorganisierte Krankheit kann chronisch werden, oder Arzt und Patient einigen sich auf ein anerkanntes Krankheitsbild. Die Behandlung wird oft mit wenig Vertrauen in deren Wirksamkeit »faute de mieux« geführt. Erkennt der Arzt, daß in der unorganisierten Krankheit eine Beziehungskrankheit, oft in Form einer von Balint so benannten Grundstörung vorliegt, so gewinnt er neue Behandlungsmöglichkeiten. Dazu muß er aber die Arzt- Patientenbeziehung genau diagnostizieren, verstehen und anzuwenden lernen, wie uns Balint gelehrt hat.