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Der Funktionskreis der angeborenen Antizipationen. Zur Kritik des Affektgesetzes, dass jedes Gefühl Folge eines vorangehenden Situationsurteils sei - Jahrbuch der Psychoanalyse 71 (Der Begriff der Symbolisierung)
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Der Funktionskreis der angeborenen Antizipationen. Zur Kritik des Affektgesetzes, dass jedes Gefühl Folge eines vorangehenden Situationsurteils sei - Jahrbuch der Psychoanalyse 71 (Der Begriff der Symbolisierung)
Einige Elemente des Funktionskreises angeborener Antizipationen werden untersucht, um die Gültigkeit des psychoanalytischen Affektgesetzes zu prüfen, dass jedes Gefühl die Folge einer (logisch und zeitlich) vorauslaufenden bewussten oder unbewussten Beurteilung der relationalen Situation sei. Zu den untersuchten Antizipationen gehören Freuds Aufmerksamkeit, Bions Präkonzeptionen, Vorahnungen, Betaelemente des Denkens und Fühlens, projektive Identifizierungen, Tustins Trennungslinien des Mutter-Kind-Körperschemas. Ausführlich werden die typischen Situationsbeurteilungen untersucht, die wütendes, neidisches und depressives Gefühlshandeln auslösen. Eine klinische Sequenz demonstriert, wie projektive Identifizierung als omnipotente vorauslaufende Situationsbeurteilung die Urteilsfunktion des Analytikers überwältigt. Die Alphafunktion der Mutter ermöglicht die ersten realistischen Situationsurteile des Kindes (subjektiver Beginn der Herrschaft des Realitätsprinzips). Die therapeutische Konsequenz des Affektgesetzes lautet: Man muss nicht die Emotion bekämpfen, sondern das bizarre Situationsurteil analysieren, dessen gesetzmäßige Folge die Emotion ist. Wolfgang Lochs zeichenphilosophisches Urteil über vorauslaufendes Fühlen als Noesis bestätigt dieses Affektgesetz. Seinem Andenken ist dieser Aufsatz gewidmet.
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