Repair oder Reparation? Bewegungen zwischen trügerischer Hoffnung und realistischer Veränderung - "Jahrbuch der Psychoanalyse 65 (Manische Elemente und Wiedergutmachung )"

von: Ursula Ostendorf, Claudia Frank; Ludger M. Hermanns; Elfriede Löchel

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 2012

ISBN: 0009410065203 , 22 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

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Repair oder Reparation? Bewegungen zwischen trügerischer Hoffnung und realistischer Veränderung - "Jahrbuch der Psychoanalyse 65 (Manische Elemente und Wiedergutmachung )"


 

Henry Rey unterscheidet zwei Modalitäten von Wiedergutmachung, repair und reparation. Seine Differenzierung verhalf der Autorin, die schnellen Bewegungen zwischen paranoid-schizoider und depressiver Position in ihren Gegenübertragungsreaktionen zu differenzieren und durchzuarbeiten. Die Wucht früher Abwehrmechanismen wie projektive Identifizierung, Spaltung und manische Wiedergutmachung ließen die Autorin in der ersten Behandlungsphase einer 40-jährigen Lehrerin zu einer Repair-Analytikerin werden. Existentielle und verfolgende Ängste der Patientin, die mit entwertenden, von beißender Verachtung geprägten Projektionen abgewehrt wurden, machten es schwer, eine eigenständige analytische Haltung einzunehmen. Im Griff eines diffusen atmosphärischen Drucks fühlte sich die Analytikerin eine Zeitlang nicht in der Lage, sich aus dem von der Patientin aufgezwungenen Blickwinkel zu lösen. In dieser Konstellation gefangen, gelangen keine Deutungen, die der Patientin ein Verständnis ihrer seelischen Welt nahebringen konnten. Erst ein allmähliches Verstehen des eigenen Gefangen-Seins ermöglichte eine Befreiung aus den projektiven Zuschreibungen und damit eine Möglichkeit, der Patientin einen Weg zu öffnen, ihre beschädigenden Impulse in Eigenverantwortung zu nehmen.