Im Auftrag der Firma. US-Nachrichtendienste und die »Psychoanalytic Community« 1940–1953 – ein Werkstattbericht - "Jahrbuch der Psychoanalyse 64 (Psychoanalytiker in Kriegs- und Nachkriegszeit) "

von: Knut Müller, Claudia Frank; Ludger M. Hermanns; Elfriede Löchel

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 2012

ISBN: 0009410064203 , 50 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Im Auftrag der Firma. US-Nachrichtendienste und die »Psychoanalytic Community« 1940–1953 – ein Werkstattbericht - "Jahrbuch der Psychoanalyse 64 (Psychoanalytiker in Kriegs- und Nachkriegszeit) "


 

Ab 1940 begann die erste Zusammenarbeit von Mitgliedern der »psychoanalytic community« mit Geheimdienstabteilungen unterschiedlicher US -Behörden (CO I, OSS , OWI, CIA, FBI, Army, Navy, Air Force etc.). War deren Tätigkeit zunächst eher auf Analysearbeiten beschränkt, die nur am Schreibtisch stattfanden und Propagandasendungen insbesondere der deutschen Radiopropaganda, dem »Nationalcharakter« feindlicher Nationen oder der psychohistorischen Biographie Adolf Hitlers galten, so erweiterte sich alsbald deren Betätigungsfeld. Nun standen etwa die Entwicklung und Durchführung von Assessment-Programmen zur Auswahl zukünftiger Geheimagenten oder die Forschung an bzw. der Einsatz von Kampfstoffen und sogenannten »Wahrheitsdrogen« zur Optimierung nachrichtendienstlicher Verhörtechniken auf dem Programm. Letzteres wurde zu einem Kernbereich auch von psychoanalytisch ausgebildeten oder affiliierten Forschern. Mit dem Schwerpunkt auf die Jahre 1940 – 1953 soll dieser Beitrag skizzenhaft aufzeigen, wie weit diese Zusammenarbeit reichte. Ziel ist es, einen Einblick in ein sich derzeit in Arbeit befindliches Projekt zu geben, das diese ungewöhnliche Liaison ins Zentrum der Betrachtung rückt. Nicht die Frage nach dem Warum bzw. deren inhaltliche Analyse steht hierbei im Vordergrund, sondern die Darstellung eines wichtigen Kapitels jüngerer Geschichte, das in der psychoanalytischen Geschichtsschreibung bislang wenig Aufmerksamkeit fand.