Virtuelle Realität und die Prinzipien psychischer Prozesse. Über Psychoanalyse und Kinder in der heutigen westlichen Gesellschaft - "Jahrbuch der Psychoanalyse 63 (Neue Medien)"

von: Florence Guignard, Claudia Frank; Ludger M. Hermanns; Elfriede Löchel

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 2011

ISBN: 0009410063204 , 24 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Virtuelle Realität und die Prinzipien psychischer Prozesse. Über Psychoanalyse und Kinder in der heutigen westlichen Gesellschaft - "Jahrbuch der Psychoanalyse 63 (Neue Medien)"


 

Die Autorin untersucht die Bedeutung der strukturellen Veränderungen der westlichen Gesellschaft, indem sie die Folgen der kommunikationstechnologischen Entwicklung und der fragiler werdenden Familienstrukturen in den Blick nimmt. Sie beschreibt eine zunehmende Auflösung sozialer Bezüge sowie der Intimität zwischenmenschlicher Beziehungen, die ihrer Auffassung nach einer De-Symbolisierung unterliegen. Diese Verunsicherung in den menschlichen Beziehungen konfrontiere die Individuen mit neuen Anforderungen an ihre Triebökonomie und führe zu neuen Formen der Angst. Die Autorin vertritt die These, daß die globale Verbreitung virtueller Kommunikation in radikaler Weise den Bezug zu Realität und Wahrheit verändere und das Risiko der Zunahme einer »Gruppenmentalität « im Unterschied zu persönlicher Verantwortung erhöhe. Sie betont insbesondere das Verschwinden der Latenzphase in der heutigen westlichen Gesellschaft, die – vor hundert Jahren – für Freud die Basis der zweiphasigen Sexualentwicklung, der Verdrängung, der Nachträglichkeit war. Auf der Latenzphase sei Freuds Theorie der infantilen Neurose und der Übertragungsneurose aufgebaut. Die Autorin diskutiert, welche Konsequenzen sich aus den beschriebenen Veränderungen für die heutige klinische Arbeit und Theoriebildung ergeben, und erörtert die Auswirkungen auf die Übertragungs-Gegenübertragungs - situation in der analytischen Behandlung von Kindern und Jugendlichen.