Geheimnisse, die »wie große Katzen« durch die Menschen laufen. Die Schriftstellerin und Ärztin Angela Rohr – Zeitzeugin des 20. Jahrhunderts und der Psychoanalyse - "Jahrbuch der Psychoanalyse 63 (Neue Medien)"

von: Gesine Bey, Claudia Frank; Ludger M. Hermanns; Elfriede Löchel

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 2011

ISBN: 0009410063209 , 23 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Geheimnisse, die »wie große Katzen« durch die Menschen laufen. Die Schriftstellerin und Ärztin Angela Rohr – Zeitzeugin des 20. Jahrhunderts und der Psychoanalyse - "Jahrbuch der Psychoanalyse 63 (Neue Medien)"


 

Gegenstand meiner Arbeit ist die Entwicklung der österreichischen Schriftstellerin und Ärztin Angela Rohr (1890 – 1985). Sie galt als verschollene Autorin, bis 2010 im Berliner BasisDruck Verlag ihre gesammelten Erzählungen und Reportagen erschienen. Nach einem expressionistischen Debut als Erzählerin, als Teilnehmerin von Dada in Zürich und einer Begegnung mit Rilke kam sie 1921, noch unter ihrem früheren Namen Angela Hubermann, nach Berlin, um am neugegründeten Psychoanalytischen Institut bei Karl Abraham zu studieren. In der Psychoanalyse überwogen ihre ethnologischen Interessen. Über ein Buch des Belgiers J. Varendonck schrieb sie 1922 eine bemerkenswerte Rezension. 1925 ging sie mit ihrem dritten Ehemann W. Rohr nach Moskau, wirkte dort als Ärztin und Rußland-Korrespondentin der Frankfurter Zeitung. 1941 wurde sie verhaftet und zu fünf Jahren Lagerhaft verurteilt. Dem folgten elf Jahre Verbannung in Sibirien. Ihre Gefängnisgeschichten Der Vogel und Die Zeit gehören zu den ersten literarischen Auseinandersetzungen mit dem Frauengefängnis im Gulag. Untersucht wird der Zusammenhang ihres Lebens und Erzählens mit der Geschichte der psychoanalytischen Bewegung in den zwanziger Jahren.