Die Verleugnung des Todestriebs - "Jahrbuch der Psychoanalyse 62 (Todestrieb und Wiederholungszwang heute)"

von: Joachim F. Danckwardt, Claudia Frank; Ludger M. Hermanns; Elfriede Löchel

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 2011

ISBN: 0009410062208 , 27 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Die Verleugnung des Todestriebs - "Jahrbuch der Psychoanalyse 62 (Todestrieb und Wiederholungszwang heute)"


 

Der Beitrag ist Teil eines Forschungsprojekts über ›Sigmund Freuds implizite psychoanalytische Theorien‹. Nach einer historischen Übersicht führt er ungebündelt gebliebene Theoriestücke vor und nach der 1920 in Jenseits des Lustprinzips entwickelten Lebens-Todestriebhypothese zusammen. Er zeigt, wie reichweit Freud die Hypothese weiterentwickelt hatte. Einerseits zur conditio humana, der gelingenden Fähigkeit zum Ja- und Nein-Sagen; andererseits zu einer Beschädigung des dualen Triebsystems und ihre Folgen. Die ungenügende Rezeption der Weiterentwicklungen hatte zur Verleugnung des Todestriebs und zu den bis heute anhaltenden Kontroversen beigetragen. Mit einer Metaanalyse von Bions Fallschilderung »On Arrogance« wird die kleinianische und bionianische Weiterentwicklung von dem Punkt an aufgezeigt, bis zu dem Freud vorgestoßen war: die notwendige Entwicklung von Spaltung, Projektion, projektive Identifizierung als basale Kommunikationsformen. Mit ihnen kommt die Entwicklung von Symbolsystemen in Gang. Das Nein kann sich dann herausentwickeln aus der konkret-auslöschenden Handlung, hinein zu einer halluzinatorisch-szenischen Symbolform mittels bildlicher Kontrastvorstellungen wie in der Traumarbeit und weiter zum performativ-gestischen und schließlich zum semantischen Nein. Mit Bions Vignette wird die Bedeutung der Lebens-Todestriebhypothese für ein Verständnis hervorgehoben, wie aus normalen Menschen Täter werden, sowie für das Verständnis von seelischer Grausamkeit und der psychoanalytischen Behandlung von solchen Persönlichkeitsstörungen.