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Psychoanalytische Betrachtungen über das Dionysische und das Apollinische in Euripides’ ›Die Bakchen‹ - Jahrbuch der Psychoanalyse 59
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Psychoanalytische Betrachtungen über das Dionysische und das Apollinische in Euripides’ ›Die Bakchen‹ - Jahrbuch der Psychoanalyse 59
Die Arbeit nähert sich Euripides’ großem Schauspiel Die Bakchen aus verschiedenen psychoanalytischen Blickwinkeln, die alle in dem Werk entdeckt werden können. Vielleicht ist es das Zeichen großer Literatur, daß sie so verschiedene Lesarten vertragen kann. Damit soll aber nicht gesagt werden, daß die Bakchen ein zweideutiges Schauspiel seien; vor allem sind sie vielleicht ein Schauspiel über Ambiguität. Die Arbeit konzentriert sich besonders auf die Dualitäten und Transformationen, die zentral für die Struktur von Euripides’ Drama sind. König Pentheus, der eine rigide Ordnung vertritt, wird direkt mit Dionysos konfrontiert, der Zutritt zu seiner Geburtsstadt begehrt und mit Unordnung und der Auflösung aller Grenzen droht. Es wird argumentiert, daß solche unversöhnlichen Aufteilungen, die in dem Stück so machtvoll dargestellt werden, in unserer Natur eine unumgänglich tragische Dimension des Lebens zum Ausdruck bringen, eine Dimension, die auch zentral für die psychoanalytische Sicht der conditio humana ist.
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