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Erklärungs- und Arbeitswert der Todestriebhypothese. Diskussion anhand klinischer und theoretischer Beispiele - Jahrbuch der Psychoanalyse 56
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Erklärungs- und Arbeitswert der Todestriebhypothese. Diskussion anhand klinischer und theoretischer Beispiele - Jahrbuch der Psychoanalyse 56
Zur Untersuchung des Erklärungs- und Arbeitswertes der Todestriebhypothese werden einige klinische und theoretische Beispiele von Freud, Segal, Bion und Rosenfeld sowie des Autors diskutiert. Insgesamt ergibt sich, daß Freuds dritte Triebtheorie nur als zukunftsoffene, dynamische Eckdatentheorie richtig zu verstehen ist, deren »Mischungen« und »Entmischungen« zuerst klinisch entdeckt, erforscht und theoretisch verstanden werden mußten und zukünftig noch weiter entdeckt usw. werden müssen. Die bisher geleisteten Forschungen haben bereits auf die Eckdaten zurückgewirkt. Als erstes Beispiel werden Freuds Hypothesen im Jenseits des Lustprinzips als »Transformation der klinischen Autodestruktionen und ihrer Therapie« in die Anfänge des Lebens untersucht und mit Freuds Ausdehnung derselben klinischen Hypothesen auf Gegenwart und Zukunft verglichen. Es ergibt sich dabei eine Hypothese Freuds, die Hanna Segal später als klinisches Ergebnis behandelter Autodestruktionen formuliert hat: Unter günstigen Umständen mobilisiert die Konfrontation mit dem Todestrieb die Lebenstriebe. Klinisch: Das Bewußtwerden der tiefsten Autodestruktionen weckt ein neues Verständnis von Heilungsmöglichkeiten beim Analytiker wie beim Patienten. Die untersuchten Beispiele von Segal, Bion, Rosenfeld belegen das Phänomen. Im Zusammenhang mit Bions klinischem Beispiel wird Frustrationsaggression abgetrennt von entgrenzter Autodestruktion aus namenloser Angst. Frustrationsaggression gehört zu den Lebenstrieben, ist Aggression im Dienste von Entwicklung und Verhinderung vorzeitigen Sterbens. Rosenfelds »destruktiver Narzißmus« ist eine der »Triebmischungen« Freuds. Die Analogie der Organisation des destruktiven Narzißmus zur Organisation der Hitlerdiktatur eröffnet Perspektiven kollektiver Veränderung.
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