Der Einriß in die Beziehung des Ichs zur Außenwelt und seine Performance als Restitutionsversuch – Eine Einführung - "Jahrbuch der Psychoanalyse 53 (Performance als Restitutionsversuch) "

von: Joachim F. Danckwardt, Claudia Frank; Ludger M. Hermanns; Helmut Hinz

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 2006

ISBN: 0009410053202 , 17 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Der Einriß in die Beziehung des Ichs zur Außenwelt und seine Performance als Restitutionsversuch – Eine Einführung - "Jahrbuch der Psychoanalyse 53 (Performance als Restitutionsversuch) "


 

Was geschieht, wenn der Patient im Analytiker den Eindruck erweckt, daß er vom Patienten annihiliert wird? Tendenziell neigen Analytiker in diesen Fällen dazu, grobe Konstruktionen wie Destruktivität, Psychose oder Todestrieb als Erklärungsmodell zu verwenden. Es wird angenommen, daß diese Konstruktionen letztlich die klinische Wirklichkeit nicht abbilden, sondern ihr ausweichen. Neuere Untersuchungen verweisen auf vielversprechende Differenzierungen, z.B. psychotische Mechanismen, die – bisher undiskutiert – auf Freuds Idee vom »Einriß in der Beziehung des Ichs zur Außenwelt« beruhen und die restitutive Funktion eines Symptoms oder die Störung bzw. Zerstörung einer Beziehung – als vorläufig unverstandene Therapiebehinderung – hervorheben, anstatt ihre ausschließliche zerstörerische Bedeutung tabuisierend zu betonen. Der Begriff der Performance versucht einen solchen differenzierenden Vorgang an die Stelle grober Modelle zu setzen und wird in Abgrenzung zu verwandten und bereits bekannten Begriffen wie Agieren, Enactment, Rollenübernahme usw. vorläufig definiert und erklärt. Dabei wird der Frage nachgegangen, wie die Wahrnehmung ungedachter Gewißheit in der Performance als entwerfende und organisierende Aktivität oder als Zerstörung der Beziehung um der Entstehung willen erkannt werden kann und wie das Verstehen einer Performance die Chance zur Integration therapiebehindernder Prozesse eröffnet.