Psychische Veränderung, Heilung und der Einriß zwischen Ich und Realität - "Jahrbuch der Psychoanalyse 53 (Performance als Restitutionsversuch) "

Man kann Psychoanalyse verstehen als ›Kur‹, die etwas richtig stellen will, was in der Entwicklung einer Person falsch gelaufen ist, oder als einen »Heilungs«-Prozeß mit dem Ziel, neues psychisches Wachstum zu ermöglichen. Jede Art von Heilung erfordert nicht nur richtige Interventionen, sondern auch die richtige Umgebung. In der Psychoanalyse macht die Qualität des Zuhörens des Analytikers die Umgebung aus. Durch klinisches Material wird dies veranschaulicht. Diese Themen werden mit dem Verhältnis zwischen Ich und Realität in Verbindung gesetzt. Ein theoretischer Standpunkt, der behauptet, es gebe eine frühe Trennung zwischen Ich und äußerer Realität, wird den Sinn einer Deutung darin sehen, die Probleme zu heilen, die durch den Wunsch, diesen Einriß zu verleugnen, entstanden sind. Eine Sichtweise, die Ich und äußere Welt versteht als eine Differenzierung aus einer ursprünglichen Einheit, sieht im Gegensatz dazu das Ziel darin, Patienten einen lebenslangen Prozeß psychischen Wachstums zu erleichtern.