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Psychoanalytische Betrachtungen zur Entstehung der bogigen Linie (Container-Contained) bei Paul Klee. Ein Beitrag zur Psychoanalyse des Wachstums und der Beeinflussung - Jahrbuch der Psychoanalyse 51
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Psychoanalytische Betrachtungen zur Entstehung der bogigen Linie (Container-Contained) bei Paul Klee. Ein Beitrag zur Psychoanalyse des Wachstums und der Beeinflussung - Jahrbuch der Psychoanalyse 51
Der Zusammenhang von Krankenbehandlung und epigenetischer post-neurotischer Entwicklung wird bisher kaum untersucht. Infolge der künstlichen Trennung durch Psychotherapierichtlinien wissen wir zu wenig über die Verhältnisse, welche – in Analogie zu Sigmund Freuds Formulierung von der Herstellung der »für die Ichfunktion günstigsten psychologischen Bedingungen« – epigenetisches und post-neurotisches Wachstum fördern. Die Fragestellung läßt sich bei kreativ tätigen Menschen untersuchen, denn es gibt gewisse Analogien zwischen psychoanalytischem und kreativem Prozeß. Sie finden sich auch bei Paul Klee (1879-1940), der in kunsthistorischer Hinsicht zu den ersten Künstlern zählt, die Erfahrungsgestaltung und Prozeßästhetik in ihr Werk einbezogen haben. Klee begann um 1900 eine ursprünglich bewußt autobiographisch und z.T. als Selbststilisierung angelegte, jedoch unbewußt larvierte Selbstanalyse in Tagebuchform. In dieser Zeit entwickelte er auch seine Genesis-Theorie. 1931 hatte er eine habhaft-lebendige künstlerische Auseinandersetzung mit einem Künstler, dem 15 Jahre jüngeren schweizerischen Bildhauer Alexander Zschokke (1894-1981). Während der Sitzungen, in denen Zschokke eine Portrait-Büste von Klee anfertigte, wurde Klee zum Objekt seiner eigenen Genesis-Theorie. Klee erlebte sein künstlerisches Programm des Zusammenfallens von Betrachten und Schaffen im Werden gleichsam am eigenen Leib. Aus den an sich selbst erlebten Bewegungsvorstellungen entwickelte sich 2 Jahr später die bogige Linie (Container-Contained), die den Stil seines Alterwerks maßgebend beeinflußte. Über dieses kunsthistorisch relevante Ergebnis hinaus werden in der vorliegenden Studie die künstlerischen Sitzungen unter psychoanalytischen Gesichtspunkten als Parabel für die psychoanalytische Situation untersucht und die Interaktionsprozesse werden beschrieben. Abschließend wird diese Form des epigenetischen Wachstums verschiedenen anderen Formen des Lernens und Werdens in psychoanalytischen Institutionen gegenüber gestellt.
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