Bedeutsames Vergessen: Eine klinische Untersuchung - "Jahrbuch der Psychoanalyse 48 Psychotische Mechanismen bei neurotischen Patienten "

In dieser Arbeit geht es um eine Form der Spaltung, bei der eine Gesamtsituation eingekapselt und so vom sonstigen (psychischen) Erleben des Patienten getrennt wird, daß eine »Lücke« entsteht, die kleinere oder größere Amnesien hervorruft. Es wird die Annahme formuliert, daß die dieser drastischen Situation zugrundeliegende Dynamik sich vor allem gegen intensive depressive Ängste richtet, die mit als unerträglich erlebten Schuldgefühlen einhergehen. Außerdem wird die Verknüpfung mit perversen Mechanismen, die zur Abwehr eingesetzt werden, untersucht und die Rolle ödipaler Phänomene in dieser Situation beschrieben, und es werden die daraus erwachsenden technischen Schwierigkeiten dargelegt, wie sie in der Analyse dieser Patienten auftreten. Für die Patienten sind diese Amnesien wie ein Vakuum – »ich kann mich nicht erinnern« – oder wie falsche Erinnerungen: »so könnte es gewesen sein«. Abschließend geht es um die Frage, was eigentlich erinnert wird oder erinnert werden kann.