»... aber ich fühle, es ist anders ...« (Paula Heimann) – Anmerkungen zum Affektsystem der Gewißheit bei psychotischen, neurotischen und »normotischen« Mechanismen - "Jahrbuch der Psychoanalyse 48 Psychotische Mechanismen bei neurotischen Patienten "

von: Joachim F. Danckwardt, Claudia Frank; Ludger M. Hermanns; Helmut Hinz

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 2004

ISBN: 0009410048204 , 34 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

Mehr zum Inhalt

»... aber ich fühle, es ist anders ...« (Paula Heimann) – Anmerkungen zum Affektsystem der Gewißheit bei psychotischen, neurotischen und »normotischen« Mechanismen - "Jahrbuch der Psychoanalyse 48 Psychotische Mechanismen bei neurotischen Patienten "


 

Wie läßt sich die Paradoxie verstehen, daß Abwehr- und Schutzmechanismen, die katastrophische Angst vor Veränderung und vor Selbst- und Objektverlust vermeiden sollen, diese aber immer wieder schüren und dadurch den Einriß in der Beziehung des Ichs zur Realität erneuern? Wie werden Erkrankungen und vielleicht auch das Alltagsleben durch Mechanismen mitgeprägt, die bedeutungsvolle Beziehungen in statu nascendi unterminieren? Der vorliegende Beitrag versucht, nach einer Falldarstellung Antworten auf vier Ebenen zu erkunden. (1) Auf der Ebene der untrüglichen, aber bislang ungedachten Gewißheit eines Patienten über seinen »dringlichen Punkt«. Das ist die Ebene der Gewißheit als zentrales affektives Motiv und Regulativ und als Referenzgefühl für therapeutische Realisierung. Gefühle werden – einer Formulierung von Nussbaum (2001) folgend – als eine Dimension der Urteilskraft angesehen. (2) Auf der Ebene der Medialisierung dieser Gewißheit: die Performance. Sie geht über Enactment und Inszenierung bei neurotischen Patienten hinaus. (3) Auf der Ebene der Traumabewältigung, der Wunschbildung und therapeutischen Verwirklichung: das Realisierungsprinzip. (4) Auf der Ebene der Prozeßidentifizierung, die als eigentliche Triebkraft, als »organisierende Aktivität« (Loch 1968), aufgefaßt wird. Um der Entstehung willen werden Beziehungen zerstört.