Vatersehnsucht in der Entwicklung und der analytische Spielraum - Jahrbuch der Psychoanalyse 45

Dieser Vortrag erörtert zwei Aspekte des »Bevaterns«; sie begegnen uns hier in der Analyse eines Jungen mit starken Verhaltensauffälligkeiten und Verarbeitungsproblemen im Zentralnervensystem. In einer Reihe von Inszenierungen, die sowohl in wie auch außerhalb der Praxis stattfinden, wird der Analytiker aufgefordert, sich für den Geschlechter- und Generationenunterschied als wichtigen Teil der unumstrittenen Realität stark zu machen und bei der Regulation aggressiver Phantasien und Äußerungsformen zwischen Mutter und Sohn behilflich zu sein. In beiden Fällen wird disziplinierendes Eingreifen von ihm erwartet. So füllt sich der analytische Spielraum mit zweierlei Aktivität: Inszenieren einerseits und gemeinschaftliches Aufschlüsseln von Bedeutung andererseits. Das Spiel mitsamt seinen unvermeidlichen körperlichen und interaktiven Anteilen wirkt, wie sich zeigt, transformierend und trägt entscheidend zur verändernden und wachstumsfördernden Leistung der Kinderanalyse bei.