Die Partei, die Liebe und der Haß in der Gegenübertragung - Jahrbuch der Psychoanalyse 44

Der Autor stellt eine sehr an Träumen orientierte analytische Behandlung einer Patientin mit einer gravierenden, von externen Faktoren überformten Pathologie dar. Die Behandlung von 1979 bis 1991 fällt in eine Zeit des dramatischen Übergangs von einer im Untergrund durch antikommunistischen Widerstand verbundenen zu einer demokratisch verfaßten, IPV-Standards verpflichteten Gruppe von Analytikern in Prag. Der Verlauf der Analyse ist ohne Aufklärung über den gesellschaftlichen Umbruch jener Zeit nicht verständlich. Das große Gewicht externer, durch die zu Ende gehende Diktatur bestimmter Faktoren erweist sich als ernste Herausforderung an die Selbstanalyse des Analytikers, die mit sehr aufschlußreichen Details beschrieben wird. Die erfolgreiche Analyse der Gegenübertragung ermöglicht schließlich die Übersetzung äußerer in innere, psychische Realität sowohl der Analysandin als auch des Analytikers.