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»Seitwärts schauen« – Die Psychoanalyse und das Problem der Geschwisterbeziehung - Jahrbuch der Psychoanalyse 43
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»Seitwärts schauen« – Die Psychoanalyse und das Problem der Geschwisterbeziehung - Jahrbuch der Psychoanalyse 43
Die Vorlesung beginnt mit einer Situierung von Veränderungen in der psychoanalytischen Theorie (und der Rolle Abrahams innerhalb dieser Theorie) in der Zeit unmittelbar nach dem 1. Weltkrieg. Sie hebt besonders die Verschiebung von der Symptom- zur Charakteranalyse in Bezug auf Penisneid und Kastrationskomplex hervor. Dies ist der Kontext für die erneute Betrachtung von Freuds Arbeit Ein Kind wird geschlagen (1919). Beim Blick auf Freuds Essay stellt die Vorlesung die der Phantasie zugrundeliegende Hysterie in den Mittelpunkt und schickt sich an, die Phantasie einzusetzen, um das Verschwinden der Hysterie im 20. Jahrhundert mit dem Versagen der psychoanalytischen Theorie zu verknüpfen, Geschwisterbeziehungen einen strukturierten und symbolischen Platz zu geben. Dies wird dargestellt an Hand der Fälle Mrs. X, einer Patientin des ausgehenden 20. Jahrhunderts mit einer Phantasie vom Typus Ein Kind wird geschlagen, und Mr. Y, der mit Bezug auf den Wolfsmann gelesen wird. Auf Freuds Arbeit zurückgreifend, legt die Vorlesung nahe, daß diese Fälle erst dann analysierbar sind, wenn Verbote von Geschwisterinzest und -mord in die Theorie einbezogen werden. Ohne die Annahme der dem „Gesetz der Mutter" entspringenden Verbote herrschen hysterische parthenogenetische Phantasien vor.
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