Fairbairns philosophischer Beitrag: Eine psychoanalytische Theorie der Objektbeziehungen - Jahrbuch der Psychoanalyse 41

von: Ellinor Fairbairn Birtles, Friedrich-Wilhelm Eickhoff; Hermann Beland; Ilse Grubrich-Simitis; Ludger

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 1999

ISBN: 0009410041201 , 27 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Fairbairns philosophischer Beitrag: Eine psychoanalytische Theorie der Objektbeziehungen - Jahrbuch der Psychoanalyse 41


 

Die Autorin, eine Tochter Fairbairns, stellt als wesentlichen Kontext für das Verständnis der Theorie der Persönlichkeitsentwicklung ihres Vaters seine frühen veröffentlichten und unveröffentlichten Arbeiten, seine Rezeption der Philosophie Hegels, seinen Besuch des Hospitals für Kriegsneurotiker von W. H. R. River und seine Lektüre der Werke Freuds dar. Sie hebt sein philosophisches Wissenschaftsverständnis und sein Interesse an der frühen Objektbeziehung des Kindes hervor und vergleicht Melanie Kleins intrasubjektive, phantasiebezogene (solipsistische) mit Fairbairns realitätsbezogener intersubjektiver Konzeption innerer Objekte. Die Konstruktion von Fairbairns Objekten impliziert eine endopsychische Struktur mit drei Dyaden: Zentral-Ich, verknüpft mit dem Idealobjekt; libidinöses Ich, verknüpft mit dem erregenden Objekt und antilibidinöses Ich, verknüpft mit dem zurückweisenden Objekt. Fairbairn unterschied zwei Kategorien von Triebausstattung: libidinöse, appettitive Triebe und durch Deprivation hervorgerufene Aggression. Im Gegensatz zu Melanie Kleins Sicht, daß Objektbeziehungen sich auf Universalien statt auf reale Menschen richten, beachtete Fairbairn die Sozialisation. Seine kritische Umorientierung der Psychoanalyse geht von einem aristotelisch-hegelianischen Menschenbild aus, demzufolge Begegnungen zwischen dem Selbst und dem Anderen sozial und historisch geprägt sind. Die Autorin stellt Freuds platonischen Dualismus und Fairbairns mit einem Zuwachs rechnende aristotelische Integration einander gegenüber. Fairbairn begriff Energie als untrennbar von Struktur. Im Kontext der posthegelianischen Philosophie stellt in der Sicht der Autorin Fairbairns Theorie der endopsychischen Struktur ein universelles Entwicklungsmodell dar, das Verbindungen zwischen naturwissenschaftlichen, philosophischen und psychoanalytischen Ideen geschaffen hat.