Psychoanalyse und Literatur: Am Beispiel ›Dr. Jekyll und Mr. Hyde‹ - Jahrbuch der Psychoanalyse 39

von: Peter Dettmering, Friedrich-Wilhelm Eickhoff; Hermann Beland; Ilse Grubrich-Simitis; Ludger M. Herma

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 1998

ISBN: 0009410039210 , 15 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

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Psychoanalyse und Literatur: Am Beispiel ›Dr. Jekyll und Mr. Hyde‹ - Jahrbuch der Psychoanalyse 39


 

Die 1885 entstandene Erzählung »The Strange Case of Dr.Jekyll and Mr. Hyde« von R. L. Stevenson wird als klinischer Fall verstanden, in dessen Beschreibung zeitgenössische Vorstellungen von Ich-Spaltung und Ich-Verdoppelung (»dedoublement«) eingeflossen sind. Aus selbstpsychologischer Sicht (Kohut, Kernberg) handelt es sich um eine Polarisierung von Ich-Ideal (verkörpert in Dr. Jekyll) und Größenselbst (Hyde), das sich von der übrigen Person gelöst und verselbständigt hat. Die aggressiv-destruktive Färbung dieses Partial-Ichs ist unübersehbar. Indem Stevenson diesen Fall Schicht um Schicht aufdeckt, macht er den Leser zum Mitwisser und setzt ihn gleichsam