Ödipuskomplex, Kastration und Fetisch. Eine Revision der psychoanalytischen Sexualtheorie - Jahrbuch der Psychoanalyse 38

von: Norberto Carlos Marucco, Friedrich-Wilhelm Eickhoff; Hermann Beland; Ilse Grubrich-Simitis; Ludger M

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 1997

ISBN: 0009410038206 , 12 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

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Ödipuskomplex, Kastration und Fetisch. Eine Revision der psychoanalytischen Sexualtheorie - Jahrbuch der Psychoanalyse 38


 

Der Autor versucht eine persönliche Revision der psychoanalytischen Sexualtheorie, abgeleitet von Freuds Einführung des Konzepts des Fetischismus. Diese Revision erwies sich aufgrund der klinischen Erfahrung mit sogenannten heutigen Pathologien als notwendig, bei denen der Sexualtrieb im Zusammenhang mit dem Status des Objekts zu sehen ist. Der Autor stellt den Gedanken einer psychischen Struktur vor, die zwischen Kastrationsverleugnung und Fetischbildung gespalten ist. Er unterscheidet zwischem dem perversen Fetischobjekt und dem eigentlichen Objekt und weist darauf hin, daß die Objektwahl und die Bildung der für die Liebe erforderlichen Voraussetzungen (conditions of love) auf letzterem basieren. Das Ziel der analytischen Behandlung liegt nach Ansicht des Autors darin, ein kreatives Gleichgewicht zwischen Anerkennung der Kastration und trieberhaltender Verleugnung zu erreichen, eine Dialektik, die auch die Grundlage für die vom Autor vorgeschlagene Theorie der Sublimierung darstellt. Der Fetisch als eigentliches Objekt muß gepflegt und in der analytischen Beziehung metaphorisch neu geschaffen werden. Die Dialektik von Trieb und Objekt wird ebenfalls im Kontext von Sexualität und Übertragung diskutiert. Um der Gefahr einer Idealisierung des Objekts zu entgehen, müsse sich, nach Meinung des Autors, die ödipale Sexualität in der erotischen Übertragung entfalten können, wobei der Analytiker zuweilen die Funktion des präödipalen Objekts übernehme. Der Autor schließt mit der Bemerkung, eine Revision der Sexualtheorie habe zur Folge, daß die Theorie der Gegenübertragung ebenfalls neu überdacht werden müsse.