Das Schicksal der Frühtraumatisierten – ein altägyptischer Mythos als psychoanalytisch-ethischer Rahmen - Jahrbuch der Psychoanalyse 36

von: Samir Stephanos, Friedrich-Wilhelm Eickhoff; Hermann Beland; Ilse Grubrich-Simitis; Ludger M. Herman

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 1996

ISBN: 0009410036203 , 25 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

Windows PC,Mac OSX Apple iPad, Android Tablet PC's

Preis: 18,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Das Schicksal der Frühtraumatisierten – ein altägyptischer Mythos als psychoanalytisch-ethischer Rahmen - Jahrbuch der Psychoanalyse 36


 

Wir behandeln Patienten, die nachhaltige Spuren von Traumatisierungen aus der frühen Lebensgeschichte in sich tragen. Sie sind durch eine spezifische Kontaktstörung gekennzeichnet, die sich aus der Konvergenz der Isolierung des Patienten und der Indifferenz seitens der Umwelt ergibt. Der pathognomonische klinische Befund dieser Patienten wird als «Devitalisierung in der Objektbeziehung» eingeführt. Im Zentrum unseres therapeutischen Konzepts steht die Episodenkonferenz. Der Psychoanalytiker versucht, ausgehend von einer Episode - einem anscheinend unbedeutenden Ereignis in der therapeutischen Begegnung - sich in die Lebensgeschichte des Patienten einzufühlen und fängt an, diese zu skizzieren. Die psychosomatische Pathologie und die Konstruktion der Lebensgeschichte werden anhand einer klinischen Vignette exemplifiziert. Der therapeutische Prozeß, der modellhaft fünf Schritten folgt, wird durch die Konstruktion eingeleitet, durch die kreative Erzählung des Patienten fortgesetzt und getragen. Die Auseinandersetzung mit Frühtraumatisierten fordert vom Therapeuten eine Haltung, die von Sensibilität und innerer Kraft gekennzeichnet ist. Als konstruktiver Rahmen therapeutischer Ethik dient uns der altägyptische Mythos von Isis und Osiris. Die fünf Stufen seines Verlaufs korrespondieren mit den Schritten der Therapie.