"Psychoanalytische Überlegungen zu den Frauenportraits und ""abstrakten Köpfen"" von Alexej von Jawlensky " - Jahrbuch der Psychoanalyse 34

von: Gudrun Behrens-Hardt, Friedrich-Wilhelm Eickhoff; Wolfgang Loch; Hermann Beland; Ilse Grubrich-Simit

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 1995

ISBN: 0009410034207 , 39 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

Mehr zum Inhalt

"Psychoanalytische Überlegungen zu den Frauenportraits und ""abstrakten Köpfen"" von Alexej von Jawlensky " - Jahrbuch der Psychoanalyse 34


 

Aus der Begegnung mit Jawlenskys expressiven Frauenportraits und den «abstrakten Köpfen» entwickelte sich ein Fragenkomplex, der psychoanalytisch bearbeitet wurde. In den Untersuchungsvorgang wurde sowohl das Erleben beim Betrachten der Bilder als auch die Einstellung des Künstlers beim Schaffen der Werke einbezogen. Hier interessierte besonders Jawlenskys aktuelle Lebenssituation, aber auch Aspekte seiner frühen Lebensgeschichte, um Aufschlüsse über den Wandel in der Darstellungsform der Frauengesichter zu bekommen. Die extreme Spannung in den farbstarken Frauenportraits imponierte als Ausdruck des Versuchs, zwei innere Frauenbilder zusammenzubringen. Für den Wandel zu den «abstrakten Köpfen" wurde folgende These formuliert: Der Zusammenbruch der konflikthaften, aber stabilen Beziehungskonstellation (Jawlensky lebte mit zwei Frauen zusammen) zwingt den Maler dazu, die Darstellung sinnlicher Frauen aufzugeben und sie vergeistigt immer wieder neu zu schaffen. Der vermutete unbewußte Hintergrund für das Schaffen der Frauenportraits und die Veränderung zur Spiritualisierung wurde skizziert. Jawlensky ist zu ständigen Wiedergutmachungsversuchen im Sinne der Wiederherstellung des frühen mütterlichen Objektes gezwungen. Die Schwierigkeit, für das Bemühen eine Lösung zu finden, scheint aus der Dynamik der frühen Objektkonstellation verständlich.