Diskussion der «Theorie in vivo» von Denis Duncan. Diskussionsbeiträge zu den vorveröffentlichten Arbeiten zum 38. Kongress der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung in Amsterdam 1993 - Jahrbuch der Psychoanalyse 32

von: Ricardo Bernardi, Friedrich-Wilhelm Eickhoff; Wolfgang Loch; Hermann Beland; Ludger M. Hermanns; Al

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 1994

ISBN: 0009410032212 , 13 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

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Diskussion der «Theorie in vivo» von Denis Duncan. Diskussionsbeiträge zu den vorveröffentlichten Arbeiten zum 38. Kongress der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung in Amsterdam 1993 - Jahrbuch der Psychoanalyse 32


 

Jede Diskussion einer klinischen Situation zeigt, daß es verschiedene Wege des Zuhörens, Interpretierens und Berichtens von klinischem Material gibt. Wir können zu einem tieferen Verständnis dieser Unterschiede kommen, wenn wir psychoanalytische Theorien «in vivo" (Duncan) analysieren, wie sie gerade im Geist des Analytikers erscheinen. In diesem Sinne ist es möglich, auf drei verschiedene Ebenen hinzuweisen: 1.) Auf einer bewußten Ebene sind Theorien Paradigmen, die jegliches Verstehen organisieren, nicht nur des vom Patienten gebrachten Materials, sondern auch der Gegenübertragungsreaktionen des Analytikers. 2.) Es gibt ein vorbewußtes, dem Primärprozeß nahes Theoretisieren, das nicht nur erlaubt, das unbewußte Erfassen des Patienten auszudrücken, sondern auch inneren Bedürfnissen des Analytikers entgegenzukommen. 3.) Theorien oder mehr noch die sie repräsentierenden Figuren haben eine unbewußte Bedeutung, die dazu tendiert, die Beziehung des Analytikers zu seinem Patienten mit seiner privaten Welt zu verknüpfen. Diese verschiedenen Ebenen zeigen die Bedeutung von Annahmen, die in den Gleichungen enthalten sind, die jeder Analytiker in seine Arbeit einführt. Die gegenwärtige Herausforderung gilt der Fähigkeit, dieses scheinbare Hindernis in eine Quelle neuer Einsichten in unbekannte Seiten unserer selbst umzuwandeln.