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Hildegard von Bingen. Narzißtischer Rückzug in eine großartige Bilderwelt - Jahrbuch der Psychoanalyse 31
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Hildegard von Bingen. Narzißtischer Rückzug in eine großartige Bilderwelt - Jahrbuch der Psychoanalyse 31
Die literaturpsychologische Studie versucht, die Visionen der heiligen Hildegard von Bingen (1098-1179) als Visualisierungen einer inneren Objektwelt zu verstehen. Die mittelalterliche Äbtissin reagiert mit einem narzißtischen Rückzug auf Verlusttraumen und verarbeitet sie kreativkünstlerisch. Bereits als Kind in eine Frauenzelle aufgenommen, verfaßte Hildegard von Bingen in ihrer zweiten Lebenshälfte mehrere Visionsbücher, in denen die Schöpfungsordnung als Heilskosmos ausgelegt wird. Gliederung, Verlauf und assoziative Einbettung einer Vielzahl von Visionen erlauben, diese als Distanzierungsschritte von den Objekten zu verstehen zur Schaffung einer grandiosen Ersatzwelt für Verluste.
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