Freud und die jüdische Tradition - Jahrbuch der Psychoanalyse 24

von: Erich Simenauer, Friedrich-Wilhelm Eickhoff; Wolfgang Loch; Hermann Beland; Edeltrud Meistermann-See

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 1989

ISBN: 0009410024202 , 32 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

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Freud und die jüdische Tradition - Jahrbuch der Psychoanalyse 24


 

In einem 1963 vor dem B'nai B'rith in Berlin gehaltenen Vortrag rekonstruiert der Autor Sigmund Freuds jüdische Identität, beginnend mit dem Protest des Zehn- bis Zwölfjährigen gegen die passive Antwort seines Vaters auf einen antisemitischen Angriff und der Identifikation mit Hannibal, über die vielfältigen im Gesamtwerk verstreuten und sich in den Zeugnissen von Zeitgenossen widerspiegelnden, den Judaismus einbeziehenden religionskritischen und antireligiösen Äußerungen bis hin zum Bekenntnis zur „Heimlichkeit der gleichen seelischen Konstruktion" 1926. Der Verfasser macht es zudem sehr wahrscheinlich, daß Sigmund Freud über verschiedene Kanäle — insbesondere seinen Vater und Josef Breuer — mit der jüdischen und chassidischen Tradition bekannt wurde. Nach den Ausführungen des Verfassers kommt man mit ihm zu dem Schluß, daß an der großen Ähnlichkeit von jüdischer traditioneller Geistigkeit und Freuds wissenschaftlichen Ideen nicht gezweifelt werden kann. Ja, man sieht am Ende, Freud kann — malgre lui — als Zeuge religiöser Bindungen gelten. Der Erfahrung des Antisemitismus wird, u. a. am Beispiel der Auseinandersetzung mit Jung, ein besonderes Gewicht beigemessen. Auf den Hintergrund des Holocaust und seiner Vorgeschichte wird hingewiesen.