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Anthropologie der zweiten Natur - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie 30.2
Es ist das Ziel des Aufsatzes, eine Anthropologie zu skizzieren, die genauso antireduktionistisch wie deessentialistisch ist. Man kann diesen Bedingungen gerecht werden, wenn man Menschsein mit dem Begriff der zweiten Natur expliziert. Menschen sind demnach als Wesen zu verstehen, die eine zweite Natur erwerben. Die zweite Natur besteht sowohl in kulturellen Überlieferungen, innerhalb deren Menschen sich bewegen, als auch in symbolischen reflexiven Fähigkeiten, die Menschen praktizieren, und ist so irreduzibel mit der Dimension der Selbstgestaltung verbunden. Entsprechend lautet die zentrale anthropologische Frage ,Wer wollen wir sein?› - und nicht ,Was ist der Mensch?‹. Vor dem Hintergrund dieser grundlegenden Weichenstellungen zeichnet der Text in programmatischer Weise Perspektiven einer Anthropologie der zweiten Natur.
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