Eriugenas maximum argumentum. Die kausale Relationalität der Realität - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie: Heft 47.2/2022

Eriugenas maximum argumentum. Die kausale Relationalität der Realität - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie: Heft 47.2/2022

von: René Engelmann, Andreas Hetzel, Eva Schürmann, Harald Schwaetzer

frommann-holzboog Verlag AZP, 2022

ISBN: 9104702202000 , 24 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 24,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Eriugenas maximum argumentum. Die kausale Relationalität der Realität - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie: Heft 47.2/2022


 

Der Beitrag analysiert ein Argument, das Johannes Scottus Eriugena (ca. 800–877) im dritten Buch seines Hauptwerkes Periphyseon anführt. In diesem von der Forschung bislang kaum untersuchten Abschnitt wird dargelegt, dass die Schöpfung als Wirkung Gottes nichts anderes sei als gewordene Ursache. Diese enge kausale Beziehung zwischen Schöpfer und Geschöpf führt dazu, dass Realität für Eriugena nur durch eine beständige Relation zustande kommen kann. Er konzipiert damit eine Relationsontologie als Alternative zur klassischen Substanzontologie. Der Aufsatz arbeitet ausgehend von Eriugenas Naturbegriff die Zentralstellung des Arguments in Periphyseon heraus, rekonstruiert seine logische Struktur und versucht, seine Prämissen als plausibel zu erweisen. Abschließend wird dargestellt, inwiefern Eriugena mit seiner Konzeption eine pantheistische Position umgehen und die Immanenz wie Transzendenz Gottes zugleich zu denken vermag. Den Anhang bildet eine formalisierte Ableitung des Arguments.This paper analyzes an argument that John Scotus Eriugena (around 800–877) brings forward in the third book of his major work Periphyseon. In this hitherto barely explored section of his work, he argues that creation as an effect of God is nothing other than a cause that has become. This close causal relationship between creator and creature leads Eriugena to the conclusion that reality can only come about through a constant relation. Thus, he develops a relational ontology as an alternative to classical substance ontology. Starting from Eriugena’s concept of nature, this paper tries to map out the central position of the aforementioned argument in Periphyseon, reconstructs its logical structure, and tries to plausibly ground its premises. Finally, it tries to explain how Eriugena can circumvent a pantheistic position and think the immanence as well as the transcendence of God at the same time. The appendix is a formalized deduction of the argument.