»Nur ein Tier« oder »auch ein Tier«? Was ist eigentlich ein »Tier«? - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie: Heft 47.3/2022

»Nur ein Tier« oder »auch ein Tier«? Was ist eigentlich ein »Tier«? - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie: Heft 47.3/2022

von: Hans Werner Ingensiep, Andreas Hetzel; Eva Schürmann; Harald Schwaetzer

frommann-holzboog Verlag AZP, 2022

ISBN: 9104703203000 , 33 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 33,00 EUR

Mehr zum Inhalt

»Nur ein Tier« oder »auch ein Tier«? Was ist eigentlich ein »Tier«? - Allgemeine Zeitschrift für Philosophie: Heft 47.3/2022


 

Wie Wittgenstein und Dewey weist Adorno oft auf unsere „Naturgeschichte“ hin. Dieser Beitrag artikuliert die Idee der Naturgeschichte als eine erschließende Geste, deren Verständnis äußerst hilfreich im Kontext der gegenwärtigen Sozialphilosophie und gesellschaftlichen Herausforderungen, vornehmlich der Klimakatastrophe, wäre. Den Ausgangspunkt der Überlegungen stellt ein Dilemma dar, das das Projekt der Naturalisierung der Sozialphilosophie plagt: Wenn die Vernunft eine Funktion unserer Lebensform darstellt, wie könnten transformative Ansprüche auf das soziale Leben jemals rational gerechtfertigt sein? Durch einen Vergleich von Wittgensteins, Deweys und Adornos Gesten, mit denen sie auf unsere Naturgeschichte zeigen, wird ein Ausweg aus diesem Dilemma angedeutet, mit dem es gelingen kann, sowohl Herrschaft wie Kritik zu naturalisieren und eine Entfremdung vom entfremdeten Zustand unserer Lebensform zu provozieren, die die objektive Möglichkeit einer anderen Weise zu leben erschließt.Like Wittgenstein and Dewey, Adorno often refers to our „natural history.“ This paper articulates the idea of natural history as a disclosing gesture whose comprehension would be utterly helpful in the context of contemporary social philosophy and societal challenges, primarily the climate catastrophe. It starts from a dilemma that troubles the project of a naturalization of social philosophy: If reason is a function of our form of life, how can transformative claims on our social life ever be rationally justified? By comparing Wittgenstein’s, Dewey’s and Adorno’s gestures of pointing us to our natural history, the contribution suggests a way out of this dilemma that might succeed in naturalizing both domination and critique and provoking an alienation from the alienated state of our form of life which discloses the objective possibility of a different way to live.