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"Freuds Lehre von den Lebens- und Todestrieben – eine ""biologische Psychologie"" oder eine ""Mythologie""?" - Jahrbuch der Psychoanalyse 18
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"Freuds Lehre von den Lebens- und Todestrieben – eine ""biologische Psychologie"" oder eine ""Mythologie""?" - Jahrbuch der Psychoanalyse 18
Sigmund Freud hat die Psychoanalyse den Naturwissenschaften zugerechnet und sie als eine »biologische Psychologie« begriffen. Das Psychische sah er durch die Trieblehre im Somatischen fundiert und verankert. Die Lehre von den Lebens- und Todestrieben als letzte Stufe der Theoriebildung wurde von ihm zunächst nur spekulativ vorgetragen, später jedoch als das das gesamte Triebgeschehen umfassende, verbindliche Konzept angesehen. Die Rezeptionsgeschichte der Lehre von den Lebens- und Todestrieben innerhalb der Psychoanalyse führte dazu, diesen Teil der Theoriekonstruktion als unwissenschaftlich zu verwerfen. Die vorliegende Studie sucht den Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit zu überwinden, indem sie nach dem Sinn und nach dem kulturellen Standort von Freuds Schöpfung fragt. Ein gewandeltes Verständnis des Mythos in der neueren philosophischen Kulturanthropologie anerkennt den Mythos als gleichberechtigte Kulturschöpfung neben Wissenschaft, Kunst, Religion. Er wird als eine - Tradition begründende - Deutung der Bestimmungsmächte des Lebens begriffen. Freuds Schrift Jenseits des Lustprinzips» kann als Neufassung eines Mythos im Gedankenkleid naturwissenschaftlicher Überlegungen gelesen werden. Freud sagt selbst, daß er mit seinen Gedanken «die letzten Dinge» umkreise. Im bewußten Versuch, rationalistisch «Herkunft und Ziel des Lebens» zu begreifen, entwickelt Freud im Angesicht der Endlichkeit alles Lebens einen neuzeitlichen Todesmythos.
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