Gegenübertragungsverwicklung – aktueller Wahrheitskern des Wahns - "Jahrbuch der Psychoanalyse 66 (Szene – Verwicklung – Performance)"

von: Helmut Hinz, Claudia Frank; Ludger M. Hermanns; Elfriede Löchel

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 2013

ISBN: 0009410066205 , 25 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Gegenübertragungsverwicklung – aktueller Wahrheitskern des Wahns - "Jahrbuch der Psychoanalyse 66 (Szene – Verwicklung – Performance)"


 

In der analytischen Beziehung äußert sich die ödipale Konstellation als der Versuch, den Analytiker durch Verwicklung konkreter, primärobjekthafter in Besitz zu nehmen, als dies der Fall ist, wenn die Muster der Wiederholung erkannt sind. In der Gegenübertragungsverstrickung steckt ein aktueller Wahrheitskern, der der wahnverwandten Überzeugtheit von der Faktizität (statt Mentalität) der eigenen Wahrnehmung des Patienten besondere Intensität und Stabilität verleiht, insofern der Patient teilweise korrekt wahrnimmt, daß der Analytiker sich der Seinsweise angleicht, in der seine Objektbeziehungen genetisch erlebt wurden. Die dabei erzeugte Wahrnehmungsidentität entspricht einer Reduzierung der Denkidentität, die ersterer abgerungen sein will. Denkidentität ist an das Einsetzen einer inneren Vaterfunktion und Triangularität gebunden, die in der Beobachtung der Differenz zwischen der archaischen Imago vom Analytiker und der Wahrnehmung seiner analytischen Funktion gegeben ist, wenn der dabei entstehende Denkraum nicht zu erschreckend ist. Als Beispiel dient die Darstellung eines Gegenübertragungsagierens, das als ein aktueller Wahrheitskern und als Wiederholung eines zentralen Aspektes eines historischen Wahrheitskernes verstanden wird: Angleichung des Analytikers an einen krank bzw. korrupt erlebten Vater.