Entwicklung und Weiterentwicklung der Libidotheorie (Reprint aus Band 1/1960) - "Jahrbuch der Psychoanalyse 61 (50 Jahre ›Jahrbuch der Psychoanalyse‹)"

von: Gerhart Scheunert, Claudia Frank; Ludger M. Hermanns; Elfriede Löchel

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 2010

ISBN: 0009410061202 , 26 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Entwicklung und Weiterentwicklung der Libidotheorie (Reprint aus Band 1/1960) - "Jahrbuch der Psychoanalyse 61 (50 Jahre ›Jahrbuch der Psychoanalyse‹)"


 

Der Verfasser hält eine allgemeine Triebtheorie – sich darin von den neoanalytischen, kulturellen usw. Schulen, die glauben, darauf verzichten zu können, ausdrücklich absetzend – für eine notwendige Grundlage der psychoanalytischen Theorie, die nicht aufgegeben werden kann, ohne die Grundkonzeption zu vernichten und das genetische Begreifen der normalpsychologischen und klinischen Phänomene unmöglich zu machen. Nach einer knappen historischen Darstellung der Begriffsentwicklung in der Freudschen Libidotheorie werden einige neuere Auffassungen kurz besprochen, die Arbeiten von Hartmann, Kris und Loewenstein zur Theorie der Aggression ausführlich referiert. Der Verfasser hält die Auffassung der Aggression als einen der Libido entsprechenden Grundtrieb der Vitalschicht für das geeignetste Modell. Er schlägt – sich dabei auf P. Federns und H. Hartmanns Annahme einer primären Ich- Energie und die Auffassungen über den Antriebsüberschuß des Menschen stützend – vor, diese primäre Ich-Energie als die Basisenergie des seelischen Geschehens zu sehen, der sich als nicht tonisch gebundene (»Überschuß«-) Energien Libido und Aggression in gegensätzlicher Gerichtetheit zugesellen. Die Entfaltung des Lebendigen, dessen Entwicklung und Reifung werden als ein fortdauernder Prozeß der Umwandlung libidinöser und aggressiver Energie in »neutralisierte«, d. h. immer differenzierteren Aufbau der Persönlichkeit gebundene Energie verstanden. Die Fruchtbarkeit eines solchen theoretischen Modelles müßte sich bei dessen Anwendung auf die Erklärung der klinischen, psychologischen und physiologischen Tatbestände erweisen.