Der Ausschluß des Anderen. Ein kasuistischer Beitrag zu einer Objektbeziehungstheorie zwanghafter Abwehr - "Jahrbuch der Psychoanalyse 54 (Psychoanalyse von Zwangskranken)"

von: Hans Asseyer, Claudia Frank; Ludger M. Hermanns; Helmut Hinz

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 2007

ISBN: 0009410054205 , 30 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

Windows PC,Mac OSX Apple iPad, Android Tablet PC's

Preis: 18,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Der Ausschluß des Anderen. Ein kasuistischer Beitrag zu einer Objektbeziehungstheorie zwanghafter Abwehr - "Jahrbuch der Psychoanalyse 54 (Psychoanalyse von Zwangskranken)"


 

Der Autor versucht in einer Reihe theoretischer Überlegungen und einer ausführlichen Kasuistik, die spezifische Beziehungsstörung zu erfassen, die die zwanghafte Abwehr kennzeichnet. Er knüpft an den Begriff der Gegenbesetzung an, um ein zentrales Charakteristikum zu verdeutlichen: Die Kluft zwischen innerer und äußerer Realität, die durch das von Freud hervorgehobene Berührungstabu aufrechterhalten wird. Sie ist das Resultat einer vorzeitigen, pathologischen Autonomieentwicklung mit dem Versuch, die Mutter aus dem psychischen Binnenraum zu verbannen. Dadurch entsteht eine Aufspaltung zwischen einer narzißtischen, omnipotenten, nach außen abgeschirmten Innenwelt und den äußeren Beziehungen, die durch das Bestreben nach Anpassung und Kontrolle geprägt sind. Es zeigt sich eine Polarisierung zwischen inneren und äußeren Objekten, die nicht miteinander in Berührung kommen dürfen, um sowohl regressive Wünsche wie destruktive Tendenzen in Schach zu halten. Die therapeutische Beziehung ist durch die Angst des Patienten geprägt, daß der Analytiker in seinen intrapsychischen Raum eindringen könnte. Darum versucht er Einfühlung und Verständnis zu verhindern. Die Kasuistik zeichnet anhand einzelner Stunden verschiedene Phasen der Behandlung nach, die die strukturelle Entwicklung verdeutlichen – ausgehend von einem konkretistischen Niveau wahnhafter Projektionen über den Versuch, Realität und Phantasie aufzuspalten, bis zu der sich allmählich abzeichnenden Fähigkeit, Symbolisierung für die innere Auseinandersetzung zu nutzen.