Was ist mit dem Vater? - Jahrbuch der Psychoanalyse 47

von: J. Chasseguet-Smirgel, Claudia Frank; Ludger M. Hermanns; Helmut Hinz

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 2003

ISBN: 0009410047204 , 24 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Was ist mit dem Vater? - Jahrbuch der Psychoanalyse 47


 

Die Autorin gibt der manchmal bei bestimmten Mördern agierten Phantasie einer Zerstückelung des Körpers eine zentrale Bedeutung. Die wichtigsten Beispiele sind philosophischen und literarischen Texten Michel Foucaults, Yukio Mishimas und Pier Paolo Pasolinis und zum Teil deren Biographie entnommen. In einer Nebenbemerkung wird »Plötzlich letzten Sommer« von Tennessee Williams erwähnt. Bei der Untersuchung dieses Materials stellt sich heraus, daß es sich bei diesen Autoren um Homophile handelt. Natürlich gibt es viele Spielarten der Homophilie, und es wäre verkehrt, sie sich als einheitlich vorzustellen. Drei von ihnen haben jedoch eine intensive imaginäre Beziehung zum Kannibalismus, eine Besonderheit, die das Interesse der Autorin an dem Problem der Introjektion und somit auch an der Introjektion des Vaters weckt. Die väterliche Funktion wirkt wie ein abgetragener Hut. Doch die Autorin setzt sich damit auf ihre Weise auseinander. Sie ist außerdem an dem Problem des Suizids interessiert, das bei mindestens zwei der untersuchten Schriftsteller relevant ist. Sie zeigt, wie die Zerstückelung des Körpers entweder am Körper eines anderen oder an dem des Subjektes selbst stattfinden kann. Der Suizid kann dann die Projektion eines selbstzerstörerischen Wunsches auf den Kosmos sein, wodurch Suizid und Apokalypse identisch werden.