Psychoanalytiker, Mitläufer, Nazi, Gestapomann, militanter Marxist? Der Fall Werner Kemper - "Jahrbuch der Psychoanalyse 46 ›Perverse Elemente in der Übertragung‹ "

von: Hans Füchtner, Claudia Frank; Ludger M. Hermanns; Helmut Hinz

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 2003

ISBN: 0009410046207 , 55 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Psychoanalytiker, Mitläufer, Nazi, Gestapomann, militanter Marxist? Der Fall Werner Kemper - "Jahrbuch der Psychoanalyse 46 ›Perverse Elemente in der Übertragung‹ "


 

Der erste Lehranalytiker und Gründer der Sociedade Psicanalítica do Rio de Janeiro, Werner Kemper, ist eine aus mehreren Gründen umstrittenen Figur. Dies gilt vor allem bezüglich seiner Vergangenheit im Nazideutschland. In diesem Aufsatz werden die zahlreichen Vorwürfe und Verdächtigungen diskutiert, die diesbezüglich gegen Kemper in mehreren brasilianischen und französischen Publikationen vorgebracht worden sind. Nach einer kritischen Überprüfung auf der Grundlage zahlreicher Dokumente und einiger neuerer Veröffentlichungen, kommt der Autor zum Schluß, daß nur ein geringer Teil der Kritik an Kemper berechtigt ist und daß es dementsprechend angebracht wäre, zu klären, warum Kemper zu einem Fall gemacht worden ist. Einen wichtigen Grund dafür sieht er in der in der Psychoanalyse weit verbreiteten Tendenz zu psychologisierenden Erklärung von institutionellen und gesellschaftlichen Sachverhalten, die Robert Castel »Psychoanalysmus« genannt hat.