Über den klinischen Nutzen des Todestriebskonzepts - Jahrbuch der Psychoanalyse 44

von: Hanna Segal, Friedrich-Wilhelm Eickhoff

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 2002

ISBN: 0009410044205 , 15 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

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Über den klinischen Nutzen des Todestriebskonzepts - Jahrbuch der Psychoanalyse 44


 

Freuds Konzept des Todestriebs wird oft als eine rein biologische Spekulation betrachtet und nur wenige Analytiker finden dieses Konzept bei ihrer klinischen Arbeit nützlich. Aber Freud war durch rein klinische Fragestellungen darauf gestoßen. Klein verwendete Freuds Konzept des Triebdualismus in ihrer klinischen Arbeit. Sie beschäftigte sich jedoch hauptsächlich mit dem Konflikt zwischen Liebe und Haß für und auf das Objekt und hielt Haß für einen Ausdruck des nach außen abgeleiteten Todestriebs. Ich behaupte, daß sich der Todestrieb von Anfang an sowohl gegen das wahrgenommene Objekt wie gegen das wahrnehmende Selbst richtet, was dann zu solchen Phänomenen wie der von Bion beschriebenen pathologischen projektiven Identifizierung führt. Die Abwehr gegen den Todestrieb schafft einen Teufelskreis, der zu einer schweren Pathologie führt. Ich versuche an einigen klinischen Beispielen zu zeigen, wie die Analyse dieses Teufelskreises und die Auseinandersetzung mit dem Todestrieb im stabilen Setting der analytischen Arbeit die Lebenskräfte des Patienten mobilisieren kann.