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Psychoanalyse im Exil. Otto Fenichel und die geheimen Rundbriefe der linken Freudianer - Jahrbuch der Psychoanalyse 42
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Psychoanalyse im Exil. Otto Fenichel und die geheimen Rundbriefe der linken Freudianer - Jahrbuch der Psychoanalyse 42
In den Jahren 1934 bis 1945 schuf sich eine kleine Gruppe politisch engagierter Psychoanalytiker eine konspirative Rundbrieforganisation. Trotz langwieriger und wechselvoller Schicksale von Verfolgung und Flucht gelang es den Mitgliedern, während elf Jahren mittels der Rundbriefe in Kontakt zu bleiben. Die Rundbriefe waren als eine Art schriftliches Seminar gedacht. Es wird über die Situation der Psychoanalyse in den einzelnen Ländern berichtet; bewegungspolitische und theoretische Fragen und Kontroversen werden diskutiert, praktische Fragen des Überlebens im Exil erörtert. Schöpfer der Rundbriefe war der Wiener Psychoanalytiker und Arzt Otto Fenichel. Die Stationen seines Lebens stehen in vielem beispielhaft für das Schicksal der aufmüpfigen, häufig links orientierten zweiten Generation von Psychoanalytikern, die - um 1900 geboren - sich mitten in der Entfaltung ihrer beruflichen Laufbahn befanden, als der deutsche Nationalsozialismus sie zu Auswanderung und Flucht zwang. Als Exilliteratur gelesen, vermitteln die geheimen Rundbriefe aus der Sicht der linken Freudianer einen Teil dieser Geschichte von Verfolgung und Exil, sowie von den Konflikten und Wandlungen, denen die Psychoanalyse als Bewegung und als Theorie dabei unterworfen wurde.
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