Otto Fenichel und Wilhelm Reich in Oslo. Die norwegische Psychoanalyse in der Zwischenkriegszeit - Jahrbuch der Psychoanalyse 37

von: Randolf Alnæs, Friedrich-Wilhelm Eickhoff; Hermann Beland; Ilse Grubrich-Simitis; Ludger M. Hermanns

frommann-holzboog Verlag Jahrbuch der Psychoanalyse, 1997

ISBN: 0009410037208 , 42 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 18,00 EUR

Mehr zum Inhalt

Otto Fenichel und Wilhelm Reich in Oslo. Die norwegische Psychoanalyse in der Zwischenkriegszeit - Jahrbuch der Psychoanalyse 37


 

In den frühen dreißiger Jahren gingen norwegische Psychiater und Psychologen zur psychoanalytischen Ausbildung nach Berlin. Sie gründeten die Norwegische Psychoanalytische Vereinigung. Der Autor beschreibt die Entwicklung der Psychoanalyse zwischen den beiden Weltkriegen, eine Periode, die durch die Kontroverse zwischen Otto Fenichel und Wilhelm Reich beherrscht war, die beide aus Berlin emigriert waren. Die Gesellschaft war in zwei Fraktionen gespalten, eine um Fenichel und eine um Reich. In Berlin waren sie Freunde gewesen, in Oslo jedoch wurden sie erbitterte Feinde, die sich gegenseitig bekämpften. Als Fenichel den Theorien Reichs und seiner Praxis der Charakteranalyse als einer Simplifizierung der Psychoanalyse nicht mehr zustimmte, wurde die Situation für ihn durch Reich und seine Anhänger unerträglich. Nach einem Jahr verließ er Oslo und ging nach Prag. Der Autor bespricht die historischen und wissenschaftlichen Gründe für diese Kontroverse, die erhitzte Debatte in akademischen Kreisen, die auf Reichs unkritische Theorien und elektrobiologischen Experimente zurückzuführen war, und schließlich Fenichels Engagement als politischer Freudianer und seine »Rundbriefe« an eine marxistische Gruppe von Analytikern, die aus Deutschland emigriert waren. Es war eine erregende Epoche in unserer Geschichte, inspirierend, aber auch voller Probleme. Der Schatten Reichs lag noch lange über der Vereinigung und trübte die Beziehung zur IPA.